Ein neues Bewusstsein für Lufthygiene
Mit dem Wasser, das unsere Vorfahren tranken, würden wir heute nicht einmal mehr den Garten bewässern. Erst gute 150 Jahre ist es her, dass man die Cholera in großen Teilen der Welt eindämmte, indem man das Wasser reinigte. Der Cholera und ihre Verbreitung über durch Fäkalien verunreinigtes Wasser verdanken wir die Trennung von Trink- und Abwasser und ein Bewusstsein für sauberes Wasser. Ratten und Flöhe gehörten für die Menschen im Mittelalter zum Alltag und mit ihnen die Pest, an denen allein im 15. Jahrhundert ein Drittel der Bevölkerung Europas starb. Hygienemaßnahmen, Bekämpfung der Rattenplage und das Bewusstsein für das Einschleppen von Krankheitserregern über Handelswege – und die damit verbundenen Schutzmaßnahmen besiegten die Pest in Europa. Und blieben.
Heutige Seuchen kommen über Partikel in der Luft
Heutige Seuchen kommen nicht über Ratten oder verdrecktes Wasser, sondern über Partikel in der Luft, Aerosole. Bei Sars-CoV-2 ist die Ansteckung in Innenräumen durch Aerosole ausschlaggebend. Diese kleinen Partikel der oberen und unteren Atemwege gelangen beim Sprechen, Atmen und Singen in die Luft; atmet eine infizierte Person Aerosole aus, enthalten diese Viren. Diese bleiben lange in der Luft, verteilen sich im Raum und reichern sich an, solange die kranke Person im Raum ist. Und können noch infizieren, wenn die erkrankte Person gar nicht mehr dort ist.
Coronaviren haben einen Durchmesser von circa 0,12-0,16 Mikrometer, werden aber häufig in „Tröpfchen“ (> 5 Mikrometer) oder „Aerosolen“ (< 5 Mikrometer) emittiert. Der Übergang zwischen Tröpfchen und Aerosolen ist fließend. Aerosole sind so leicht, dass sie durch die Luft schweben. Und dieser Schwebezustand macht sie als Virusträger in Innenräumen hochgefährlich. Ob Chorproben oder Fitness-Kurse im Sportstudio, ob beim Sprechen mit hoher Lautstärke oder bei körperlicher Aktivität: Wenn sich viele Menschen in nicht ausreichend belüfteten Räumen aufhalten, kommt es verstärkt zur Anreicherung von Aerosolen in der Luft – und damit zu erhöhter Infektionsgefahr.
Lufthygiene oder: Was für eine Luft wollen wir einatmen?
Zwei Jahre Corona-Pandemie haben tatsächlich ein neues Bewusstsein für das „Lebensmittel Luft“ erzeugt, konkret für Lufthygiene in Innenräumen. Und wie wir uns heute fäkalien-verdrecktes Trinkwasser nicht mehr vorstellen können und wollen, so können wir uns vielleicht in einigen Jahren oder Jahrzehnten nicht mehr vorstellen, Luft einzuatmen, die voller Bakterien, Viren, Pollen und Staubpartikel ist.
Viele sind überzeugt: Der Schutz der Gesundheit durch die Bereitstellung hygienischer Luft in Gebäuden bleibt auch nach der Pandemie eine Aufgabe.
Da gibt es bereits eine ganze Reihe von Bewertungen auf Reservierungsportalen für Hotels oder auf Webseiten von Restaurants, in denen Gäste positiv auf dort aufgestellte Luftreiniger verweisen. „Frühstück mit großer Auswahl, super Abendessen im Restaurant. Besonders positiv zu erwähnen: Luftreiniger im Restaurant und im Frühstücksraum“, heißt es etwa zu einem Hotel in Hatten, Niedersachsen.
Mobile Luftreiniger – unkompliziert und schnell einzusetzen
Seit bekannt ist, dass der Hauptübertragungsweg für SARS-CoV-2-Viren die respiratorische Aufnahme virushaltiger Flüssigkeitspartikel (Aerosole), die beim Atmen, Husten, Sprechen und Niesen entstehen, ist, kommt der Innenraumlufthygiene eine große Bedeutung beim Infektionsschutz zu. Und nicht nur beim Schutz vor Corona-Infektion.
Denn auch Influenza und Erkältung etwa werden auf diesem Weg übertragen. Oder eben nicht, wenn die Aerosole aus dem offenen Fenster oder in die Filter eines Luftreinigers fliegen statt in Nasen und Lungen. Luftreiniger sind vor allem als leicht umzusetzende Sofortmaßnahme zur Verminderung des Infektionsrisikos über den Luftweg geeignet, denn sie können unkompliziert und zeitnah ohne große Umbaumaßnahmen in Betrieb genommen werden. Zertifiziert und getestet sollten sie allerdings sein.
Und das alles ist jetzt im Sommer für viele kein Thema. Die Infektionszahlen steigen zwar, fast jeder kennt jemanden, der gerade infiziert ist, aber andere Themen von Ukrainekrieg über Gaspreise bis Urlauberschlangen am Flughafen stehen im Vordergrund.
Doch es gibt auch diejenigen, die jetzt schon auf Herbst und Winter schauen
Die Chefin der Gewerkschaft Bildung und Erziehung, Maike Finnen, etwa, verlangt nach einem Infektionsschutzgesetz, das seinen Namen verdient und das dazu dient, die Menschen in den Bildungseinrichtungen vor einer Infektion zu schützen. Das Gesetz müsse so gestrickt sein, dass es Länder, Kommunen und Schulämter in die Lage versetze, handeln zu können, forderte sie dieser Tage. Dazu gehöre die Möglichkeit einer Maskenpflicht, wenn die Infektionszahlen weiter stark steigen, sowie „die Möglichkeit, bei hohen 7-Tage-Inzidenzen wieder regelmäßige Tests in den Bildungseinrichtungen einzuführen“. Man müsse alles dafür tun, erneute Schul- und Kitaschließungen zu verhindern. Finnern zufolge müsse auch in diesem Sommer wieder über Luftfilter geredet werden. „Es ist ein Skandal, dass mehr als zwei Jahre nach Beginn der Corona-Pandemie immer noch nicht flächendeckend Luftfilteranlagen in den Schulen eingebaut sind“, so die Gewerkschafterin. „Dieser Prozess muss jetzt endlich ernsthaft vorangetrieben werden.“
Und nicht nur in Bildungseinrichtungen, sondern auch in Bereichen wie der Gastronomie, in Kranken- und Pflegeeinrichtungen, in Büros und Werkstätten. Etwa mit den Luftreinigern von Euromate, dem PAS speziell für große Räume, und dem Vision Air BlueLine MicrobeFree, beide mit Hepa-14-Filtern nach EN 1822:2009, der MicrobeFree zusätzlich mit virentötendem Silberionenfilter und UV-C-Licht.
Und wenn wir dabei „nebenbei“ Allergene und Erreger von Influenza oder Schnupfen mit aus der Luft filtern, schadet das sicher nicht. Es ist wie beim Trinkwasser. Irgendwann und das hoffentlich bald wollen wir uns Staub- und Mikrobenluft gar nicht mehr vorstellen müssen.