"Wir filtern die Luft und geben saubere Luft in den Raum zurück"
Am 22. April 2024 erschien in der niederländischen Fachzeitschrift “Timmerfabrikant”, der Plattform für das holzverarbeitende Gewerbe, ein Interview mit Daniel Gooijer, Direktor von Euromate, über Feinstaub in der Luft und welche Lösungen das Unternehmen KMUs anbietet. Mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers veröffentlichen wir eine deutsche Übersetzung des aufschlussreichen Interviews.
… und der Feinstaub schwebt immer weiter durch die Luft
Hand aufs Herz: Wenn es draußen etwas kälter wird, öffnen Sie dann nicht doch die Rücklaufklappe des Filterturms, damit die kostbare warme Luft nicht zu 100 Prozent nach draußen entweicht? Blasen Sie Ihre Maschinen noch schnell mit Druckluft ab? Steht neben der CNC ein Besen?
„Das kommt öfter vor, als man denkt“, sagt Euromate-Direktor Daniël Gooijer, „auch in der Schreinerei, Tischlerei oder im holzverarbeitenden Unternehmen. Durch das Öffnen des Rücklaufventils bläst man allerdings den Feinstaub zurück in den Raum, und mit dem praktischen Druckluftreiniger und dem Besen werden die feinen Staubpartikel ebenfalls wieder in die Luft geblasen oder gefegt. Dass dies die Luftqualität im Betrieb verschlechtert, ist den Leuten oft nicht bewusst“.
Holzstaub beim Sägen, Schleifen, Bohren und Hobeln
Luftverunreinigungen gibt es an jedem Arbeitsplatz. Beispiele sind Feinstaub, Viren, Bakterien, Gase und Gerüche. Gooijer: „Unsere Gebäude werden immer besser isoliert. Durch diese Dichtigkeit kommt kaum noch frische Luft herein. Parallel dazu ist auch die Qualität der Außenluft nicht überall optimal. Deshalb müssen wir an der Verbesserung der Raumluftqualität arbeiten. Wir wissen um die Herausforderungen und haben erprobte, maßgeschneiderte Lösungen“. Ein weiterer Schwerpunkt des Unternehmens ist Holzstaub.
„Holzstaub wird beim Sägen, Schleifen, Bohren und Hobeln freigesetzt. Die gröberen Partikel werden durch Quellenabsaugung in Filtern erfasst. Diese sind jedoch manchmal zu grob, um auch den Feinstaub zu erfassen. Dann ist der Reststaubgehalt in der Luft oft höher als vermutet. Es kommt auch darauf an, welches Material bearbeitet wird. Plattenwerkstoffe wie MDF setzen andere Stäube frei als Sperrholz. Und Staub aus Weichholz wirkt anders als Staub aus Hartholz. Auch die Werkzeuge spielen bei der Staubentwicklung eine Rolle: je schneller und stumpfer, desto mehr Staub.”
Exposition gegenüber Holzstaub
Die Belastung durch Holzstaub ist schlecht für die Gesundheit und kann eine Vielzahl von Beschwerden verursachen. Gooijer: „Halsschmerzen nach einem Arbeitstag sind ein erster Hinweis darauf, dass die Luftqualität bei Holzstaub nicht gut ist. Und auch das so genannte ‘schwarze Taschentuch’ beim Schnäuzen ist ein deutliches Indiz. Solche Dinge bedeuten für einen Unternehmer, dass er die Luftqualität für sich und seine Mitarbeiter verbessern muss.“
Die Messung sollte über einen längeren Zeitraum erfolgen, denn die Feinstaubbelastung hängt von vielen Faktoren ab, unter anderem von den ausgeübten Tätigkeiten. Diese langfristige Messung gibt Aufschluss über Spitzen- und saisonale Belastungen. Messen heißt wissen. Diese Messung ist auch wichtig, um zu wissen, ob und wie es notwendig ist, die Verschmutzung zu verringern.
Individuelle Anpassung
Es gibt mehrere Möglichkeiten, die Staubbelastung zu bekämpfen. Gooijer: „Hier braucht es immer eine maßgeschneiderte Lösung für jedes Unternehmen. Unsere professionellen Luftreinigungslösungen verfügen über spezielle Filterpakete und entfernen die Verschmutzung kontinuierlich aus den Innenräumen. Indem Sie den Staub aus der Luft entfernen, sorgen Sie für weniger Fehlzeiten und senken die Reinigungskosten mit einer Strategie der Arbeitshygiene. Gut ist auch im Blick auf mögliche Kontrollen, dass die Verschmutzung bzw. deren Reduzierung sauber dokumeniert werden kann. Da unsere Geräte die Luft umwälzen und sauber ausblasen, entsteht ein homogener Luftstrom, mit dem Sie Energiekosten sparen können, da keine zusätzliche Heizung oder Kühlung erforderlich ist. Und das Rücklaufventil des Filterturms kann einfach geschlossen bleiben.“
Wie bereits erwähnt, bietet Euromate Lösungen für jeden Arbeitsplatz, wobei die Feinstaubabsaugtechnik auf die jeweilige Quelle des Feinstaubs zugeschnitten ist. Die Basis für die Feinstaubbeseitigung im Holzbereich ist die sogenannte DFI-Serie von Industrieluftreinigern (Euromate Dust Free Industrial). Wegen ihrer blauen Farbe und Form und der Platzierung unter der Decke werden sie auch „der blaue Zeppelin“ genannt.
Gooijer: „Wir haben eine Partnerschaft mit AirTeq. Die Luftqualität wird mit deren Sensoren u. a. auf Feinstaub, CO₂ und Temperatur gemessen. In unserem Portal können auch Berichte darüber erstellt werden, die Unternehmern und ihrem Arbeitsschutz oder der BG einen Einblick in die Luftqualität im Unternehmen geben.“
Ein Standardfilter entfernt mit einem Luftwechsel etwa 70 Prozent der kleinen Partikel (PM 2,5 Mikrometer) aus der Luft. Es können aber auch andere Filter eingesetzt werden, wenn es die Umgebung erfordert. Gooijer: „Mit dem Einsatz von blauen Zeppelinen und einer zweistufigen Filterung können nach unseren Messungen bis zu 90 Prozent der Feinstaubpartikel aufgefangen werden.“
Mit der Installation der Zeppeline erzeugt Euromate einen konstanten, kreisförmigen Luftstrom im oberen Bereich der Industriehalle, in dem der Feinstaub der warmen Luftschicht folgt und so der Feinstaub eingefangen wird. „Wir reinigen die Luft, indem wir sie durch einen Filter blasen. Das muss nicht 24 Stunden am Tag geschehen, sondern hängt von der jeweiligen Unternehmenssituation ab. Es ist immer maßgeschneidert. Es handelt sich übrigens um eigenständige Geräte, die keine zusätzlichen Luftkanäle benötigen.”
Ionisierung bei Holzstaub weniger geeignet
Wir filtern die Luft und leiten die saubere Rückluft weiter. Die Lufttemperatur in der Produktionshalle wird durch dieses System nicht beeinflusst. Unsere Systeme arbeiten auf der Basis von Filterung – mit Schwebstofffiltern – oder Ionisierung, bei der die Staubpartikel elektrisch aufgeladen werden, um sie einzufangen (elektrostatische Filter). Wir halten das Ionisierungssystem für Holzstaub für weniger geeignet. Unsere Messungen zeigen, dass Holzstaubpartikel schwieriger aufzuladen und einzufangen sind als z. B. Rauch oder Kühlschmierstoffnebel, bei denen sich elektrostatische Filter bewährt haben. Deshalb filtern wir mit Schwebstoff-Filtern.“
Euromate merkt an, dass auch nach der Corona-Pandemie die Konzentration auf ein gutes Raumklima anhält. „Und das hat in erster Linie mit der Gesundheit zu tun. Aber eine gute Arbeitsumgebung und Gesundheit verringern auch die Fehlzeiten. Außerdem: Wenn das Arbeitsumfeld sauberer bleibt, funktionieren die Maschinen besser und man spart Reinigungskosten.“ Kurzum, es gibt mehr als genug Gründe, den Feinstaub zu bekämpfen. Und zu gewinnen.