Raucherraum - dafür sagt(e) man auch
- Fumoir
- Herrenzimmer
- Rauchersalon
- Und das Kleidungsstück, das man darin anzog, nannte man Raucherjacke oder - hätten Sie's gewusst? - Smoking.
Eine kleine Geschichte des Raucherraums
Raucherraum – ein Raum, in dem Raucher rauchen dürfen
Es besteht kein Zweifel: Rauchen schadet der Gesundheit, und zwar nicht nur den Rauchern selbst, sondern auch denen, die unfreiwillig mitrauchen (Passivrauchen). Der Anteil der Raucher ist weltweit seit Jahren rückläufig, auch wenn seit der Pandemie wieder mehr Menschen, vor allem Jugendliche, zur Zigarette greifen.
Rauchen ist heute sozial unerwünscht, es besteht ein breiter gesellschaftlicher Konsens im Kampf gegen das Rauchen. In den meisten Ländern werden Maßnahmen zum Nichtraucherschutz ergriffen und vor den Folgen des Rauchens gewarnt – mit drastischen Warnhinweisen auf Zigarettenpackungen, Werbeverboten, Rauchverboten in öffentlichen Räumen und einer hohen Besteuerung von Tabakprodukten.
Und was ist mit den verbleibenden Rauchern?
Die Deutsche Befragung zum Rauchverhalten (Debra-Studie) beziffert die Raucherquote in Deutschland im März 2023 auf 32%. Laut Landesstatisikamt NRW liegt bei Männern lag der Raucheranteil bei 21,3 Prozent, bei Frauen bei 16 Prozent. Je nach Statistik ist das jeder dritte oder jeder fünfte Mitarbeiter, Gaststättenbesucher, Pflegeheimbewohner, Flugreisende…
Ein professionell ausgestatteter Raucherraum ist in vielen Einrichtungen und Unternehmen eine bewährte Möglichkeit, bei voller Wahrung des Nichtraucherschutzes Rauchern eine legale und sichere Möglichkeit zum Rauchen zu gewähren. Und damit auch zu verhindern, dass heimlich auf der Toilette oder im Abstellraum gequalmt wird. Das ist nicht nur unangenehm, sondern im wahrsten Sinne des Wortes brandgefährlich.
Raucherraum – das ist übrigens keine Erfindung der letzten Jahrzehnte!
Mit Smoking in den Raucherraum
Das Raucherzimmer oder der Raucherraum oder Rauchersalon hieß früher (und heute noch in der Schweiz) vornehm “Fumoir”, entstand im 17. Jahrhundert mit der Tabakkultur in Europa und war ursprünglich in herrschaftlichen Anwesen zu finden. Dort zogen sich die Herren (und nur sie, für Damen war der Tabakgenuss tabu) nach dem Essen zum Rauchen zurück. Im deutschen Sprachraum entwickelte sich dafür auch der Begriff “Herrenzimmer” (weil für die Herren zum Rauchen und Unter-sich-Sein).
Die Fumoirs waren in der Regel mit bequemen Polstermöbeln ausgestattet, um die zwanglose Unterhaltung zu fördern. Oft waren auch Spieltische oder ein Billardtisch vorhanden. Prächtig ausgestatte Fumoirs fanden sich auch in vornehmen Hotels und Restaurants, in Luxusdampfern und Luxuszügen. Da die Fumoirs damals noch nicht mit Rauchabzügen ausgestattet waren, blieb der blaue Dunst in der Kleidung hängen.
So entstand der Brauch, beim Betreten des Raucherraums die Kleidung zu wechseln. Das Kleidungsstück, das man dazu anzog, nannte man Raucherjacke oder – hätten Sie’s gewusst? – Smoking.
Es handelte sich dabei um eine Jacke, in der Regel aus Samt, die die Herren nach dem offiziellen Teil des Abends gegen ihre ursprüngliche Jacke, in der Regel einen Frack, austauschten, wenn sie sich in den Raucherraum zurückzogen, um zu rauchen oder Karten zu spielen. Mit dem Überziehen des Smokings war der offizielle Teil des Abends beendet.
Smoking klingt sehr englisch – wird allerdings im englischen Sprachraum nicht verwendet. Was wir Smoking nennen, heißt im britschen Englisch dinner jacket und im amerikanischen tuxedo.
Ohne Plüsch und Smoking – und ohne Tabakgeruch
Die Verordnung über Arbeitsstätten von 2004 und das Gesetz zum Schutz vor den Gefahren des Passivrauchens von 2007 gestatten in Deutschland weiterhin Raucherräume in Unternehmen und in einigen öffentlichen Einrichtungen. Von Plüsch haben diese nichts mehr, einen Smoking anzuziehen, käme auch keinem in den Sinn.
Dank Raucherraum brauchen die Kollegen für die kurze Raucherpause bei der Arbeit nicht vor die Tür. Und die Bewohner von Pflegeeinrichtungen auch nicht. Auf Flughäfen überbrücken Raucherlounges die nervöse Wartezeit vor dem Abflug.
Das alles aber ohne Rauchschwanden und den Geruch von abgestandenem Zigarettenrauch. Moderne Raucherräume verfügen über Luftreinigungssysteme – wir von Euromate empfehlen unseren VisionAir BlueLine SmokeFree auf Umluftbasis – , die Zigarettenqualm absaugen und Gerüche neutralisieren. Und damit haben sie zwar keinen Plüsch, aber doch etwas von Luxus – den Luxus von sauberer Luft davor und sogar drinnen.