Luftqualität verschlechtert?
Beeinflusst durch energieeffizientes Bauen und schnellere Durchlaufzeiten hat sich die Luftqualität in den Lager- und Logistikhallen verschlechtert.
Wie das?
Aufgrund energieeffizienter und luftdichter Bauprinzipien gibt es in einem modernen Lagerhaus wenig oder gar keine natürliche Belüftung. Die mechanische Belüftung erfolgt gemäß den Richtlinien der Gebäudeverordnung, was zu einem minimalen Luftaustausch führt.
Um der aktuellen EnEV 2016 und dem EEWärmeG zu entsprechen, müssen Neubauten folgende Standards erfüllen: Einhaltung des neuen Primärenergiebedarfs. verbesserte Dämmung des Gebäudes, dazu gehören hochdämmendes Mauerwerk, Dach- und Kellerdämmung und mehrfache Wärmeschutzverglasung der Fenster.
Neben den geringeren Luftaustauschraten verursachen zusätzliche bzw. schneller getaktete Arbeitsprozesse – wie etwa Rücksendungen, Kleinmengenversand und Next-Day-Delivery – eine höhere Verschmutzung. Der durch die Pandemie beschleunigte Anstieg des Onlineversands hat diese Prozesse verstärkt. Zur Steigerung der Produktivität werden neue Verpackungsmaschinen eingesetzt, die Kartons aufreißen und zuschneiden und effizientere Arbeit ermöglichen – aber mehr Luftverschmutzung verursachen. Denn die Kartonpartikel, die zunächst auf den Boden fallen, werden immer wieder aufgewirbelt und verteilen sich in der Luft…
Wohin geht all der Staub?
In Lagerhallen sind die Folgen der verschmutzten Innenraumluft deutlich spürbar. Die Mitarbeiter gehen mit Kopf- oder Halsschmerzen nach Hause, die Waren sind mit einer dünnen Staubschicht überzogen und die automatischen Anlagen werden immer störanfälliger.
Aber auch für die Endempfänger außerhalb des Lagers ergeben sich Konsequenzen. Manche Produkte kommen in leicht staubigen Verpackungen an. Die Etiketten sind manchmal so verstaubt, dass die Barcodesysteme während des Transports nicht richtig funktionieren.
Da das Raumklima ein dynamischer Prozess ist, der von vielen Faktoren beeinflusst wird, ist es unerlässlich, sich einen Überblick zu verschaffen. Schließlich kann man nur dann etwas effektiv verbessern, wenn man weiß, wo das Problem liegt. Eine Möglichkeit ist dabei, die Partikeldichte der Luft über einen längeren kontinuierlichen Zeitraum zu messen, so dass der Grad der Verschmutzung deutlich wird. So lassen sich Produktivitätsspitzen und saisonale Einflüsse vorhersehen. Es entsteht ein klares Bild von der Qualität der Innenraumluft, auf deren Grundlage eine maßgeschneiderte Luftreinigungslösung erarbeitet werden kann.
Vieles spricht dabei für eine flexible Lösung, da nicht immer dieselben Verschmutzungsquellen vorhanden sind und sich die Arbeitsabläufe ständig ändern.
Glücklicherweise gibt es völlig autarke Systeme, die ohne größere Eingriffe in das Gebäude nachgerüstet werden können. Ein gutes Beispiel dafür ist der Dust Free Industrial von Euromate. Mit diesem Hallenluftreiniger kann die Luft im Lager auf energieeffiziente und skalierbare Weise gefiltert werden. Die Geräte arbeiten stärker, wenn die Luft schmutziger ist, und laufen auf niedrigerer Stufe und damit energiesparender, wenn die Verschmutzung gering ist.
Schmutzigere Hallenluft ausgerechnet in einem neuen Gebäude, das alle Kriterien energieeffizienten und nachhaltigen Bauens erfüllt: Eine Erfahrung, die man bei Welkoop Retail B.V. gemacht hat.
Vertriebszentrum und Servicebüro von Welkoop Retail B.V. sind im Jahr 2020 in ein neues nachhaltiges Gebäude in Apeldoorn umgezogen. Das Gebäude wurde mit dem BREAAM-Zertifikat „Very Good“ ausgezeichnet. Das Vertriebszentrum ist ca. 20.000 m³ groß und dient der Versorgung von 154 Geschäften.
Jan Jaap van der Dussen ist Manager bei Welkoop Retail B.V. Nach der Inbetriebnahme der neuen Räumlichkeiten, so sagt er, stellte sich bald heraus, dass es ein Problem mit erheblicher Staubbelastung gab. Das war am alten Standort in Ede nicht der Fall gewesen. Vor allem im Zwischengeschoss des Distributionszentrums hatten die Mitarbeiter große Probleme mit sehr viel Staub.
Auf der Arbeitsfläche war ein regelrechter Staubschleier zu sehen.
Jan Jaap van der Dussen bemerkte es selbst, als er durch das Gebäude ging.
„Die hohe Staubkonzentration verursachte Beschwerden wie brennende Augen, Halsschmerzen und Kopfschmerzen. Eine weitere Folge war, dass sich auf den Produkten eine Menge Staub bildete. Infolgedessen wurden regelmäßig staubige Produkte an die Geschäfte geliefert. Dies bedeutete zum Beispiel, dass mehr Personal eingestellt werden musste zum Auspacken und Aufhängen von versiegelten Kleidungsstücken. Es war daher aus mehreren Gründen notwendig, schnell eine Lösung für das Staubproblem in unserem Vertriebszentrum zu finden“.