Heuschnupfen quält nicht nur im Frühjahr und nicht nur draußen
Bei Pollenallergie – landläufig Heuschnupfen genannt, mit geröteten Augen, Fließschnupfen, trockenem Hals – denkt man spontan eher an Frühjahr und an folgenschwere Spaziergänge durch blühende Wiesen. Doch wer selbst Pollenallergiker ist, weiß, dass bis weit in den Herbst hinein Pollen durch die Luft fliegen. Seit einigen Jahren macht sich Ambrosia (Ragweed) in Europa breit. Ambrosia ist nicht nur ein lästiges Ackerunkraut. Ihr Pollen kann schon in kleinen Mengen heftige Gesundheitseffekte beim Menschen auslösen. Dazu zählen allergische Reaktionen wie Heuschnupfen, Bindehautreizungen und allergisches Asthma. Wer bisher schon mit Pollenallergien zu kämpfen hatte, dem kann Ambrosia wegen ihrer langen Blütezeit von Juli bis Oktober noch zusätzlich zu schaffen machen. Ambrosia ist Hauptverursacher des Herbst-Heuschnupfens.
Und Heuschnupfen “passiert” nicht nur unter freiem Himmel. Durch offene Fenster und Türen hereingewehte Pollen machen Allergikern auch in den eigenen vier Wänden und am Arbeitsplatz, in Schule und Kindergarten oder beim Besuch von Veranstaltungen das Leben schwer.
“Die beste Möglichkeit, sich eine allergenarme Umgebung zu verschaffen”
Was ist diese “beste Möglichkeit”, von der Uwe Berger, Leiter der Forschungsgruppe “Aerobiologie und Polleninformation” und des “Österreichischen Pollenwarndienstes”, im Interview mit Imtest spricht?
Pollenallergie ist ein großes Problem, vor allem bei der Arbeit. Arbeitnehmer, die unter Pollenallergie leiden, sind weniger produktiv und müssen sich unter Umständen sogar krank melden. Zudem macht sich Unbehagen unter den Kollegen breit, denn die Symptome erinnern natürlich an Corona. Nicht nur die Arbeitnehmer, sondern auch die Arbeitgeber werden von dieser von Uwe Berger vorgeschlagenen Lösung profitieren. Sie ist einfach zu implementieren und für den Arbeitgeber vorteilhaft.
Was verursacht eigentlich Heuschnupfen?
Viele Menschen leiden an Heuschnupfen, wenn das Wetter schön und trocken ist, insbesondere zwischen April und September. Der Grund dafür ist, dass Gräser und Bäume in dieser Zeit blühen und Pollen abgeben. Mittlerweile ist Heuschnupfen schon ganzjährig eine Herausforderung, denn aufgrund des Klimawandels blühen oft die ersten Haselsträucher schon im Dezember, während Ambrosio noch weit in den November hinein Pollen verstreut. Pollen schweben dann in der Luft und werden eingeatmet. Bei manchen Menschen kann dies zu einer Instabilität des Immunsystems führen, deren Ursache eine Histamin-Überproduktion ist. Die Histaminmenge nimmt zu, je mehr Pollen sich in der Luft befinden. Das Ergebnis ist ein verwirrter Immunmechanismus.
Was ist Histamin, die Ursache der Heuschnupfensymptome?
Histamin ist ein Stoff, der in jedem menschlichen Körper vorkommt und auch als biogenes Amin bekannt ist, das viele wichtige Körperfunktionen wie Herzrhythmus, Verdauung, Blutkreislauf und Atmung steuert. Ein Überschuss an Histamin kann die Körperfunktionen stören und bewirkt, dass sich die Blutgefäße erweitern und das Gewebe verdickt. Der Körper schwillt an, das gilt für die Haut, die Schleimhäute, aber auch für die Gelenke. Die Beschwerden sind hauptsächlich:
- Kurzatmigkeit, Schleimbildung, laufende Nase, Husten und Erkältungserscheinungen
- Herzprobleme, Herzklopfen oder Herzanfälle
- Unterleibsbeschwerden
- Kopfschmerzen
- Schwindelgefühl
Bei einem Heuschnupfenanfall werden die Schleimhäute in Nase und Rachen sowie die Augen gereizt.
“Die Pollen-Allergie ist als Krankheit tatsächlich noch unterschätzt. Gerade die älteren Generationen von Betroffenen reden Symptome häufig klein. Auch bei Kindern tut man es schnell als Sommerschnupfen ab. Das ist fatal. Denn was mit leicht gereizten Augen und etwas Schnupfen für ein paar Tage im Jahr beginnt, kann sich zu starken Reaktionen entwickeln, die mehrere Monate oder fast das ganze Jahr anhalten. Rechtzeitig zu reagieren, kann das abwenden. Dazu muss man die Allergie aber erkennen und ernst nehmen”, so Berger im oben genannten Interview.
Heuschnupfen – ein Problem in den eigenen vier Wänden und am Arbeitsplatz
Heuschnupfen-Symptome treten zu Hause, aber auch am Arbeitsplatz auf. Zu Hause ist es ganz einfach, das Fenster geschlossen zu halten und drinnen zu bleiben. Bei der Arbeit wird das schwierig. Heuschnupfen ist am Arbeitsplatz besonders lästig, weil man dort weniger Einfluss darauf hat, die Auslöser zu reduzieren. Ein häufiges Problem ist, wenn ein Kollege wegen hoher Temperaturen oder schlechter Luft ein Fenster öffnen möchte. Es versteht sich von selbst, dass dies dem Heuschnupfenkollegen unangenehm ist.
Eine einfache und wirksame Lösung zur Reduzierung von Heuschnupfen?
Eine schnelle Suche bei Google ergibt eine Vielzahl von Lösungen. Hier sind die am häufigsten vorkommenden Methoden
- Gute alte Hausmittel
- Medikamente
- Drinnen bleiben und Fenster geschlossen lassen
- Bäume und Gräser entfernen
- Luftreinigung
Luftreinigung bekämpft Heuschnupfen an der Quelle. Dies steht im Gegensatz zu Medikamenten, die nur die körperlichen Reaktionen reduzieren und den Körper täuschen.
“In den eigenen vier Wänden hat man mit Luftreinigern die beste Möglichkeit, sich eine allergenarme Umgebung zu schaffen”, so Uwe Berger. Warum nicht auch am Arbeitsplatz?
Luftreiniger helfen bei Allergien – auch am Arbeitsplatz
Luftreiniger helfen bei der Entlastung des Immunsystems, wodurch es besser mit Allergien umgehen kann. Auch das Entfernen von Pollen in den heimischen vier Wänden oder am Arbeitsplatz kann Betroffenen beim Durchatmen helfen.
Ein Luftreiniger reinigt die Raumluft und bläst die saubere Luft wieder in denselben Raum. Luftreiniger sind in der Lage, alle Schadstoffe (einschließlich Pollen) aus der Raumluft zu filtern, indem sie diese in den Filtern auffangen und zurückhalten. Ein Luftreiniger ist nicht mit einem komplizierten Belüftungssystem verbunden. Es handelt sich um ein einfach zu installierendes Gerät (15 Minuten), das über ein normales Stromnetz funktioniert. Die Filter müssen regelmäßig (einmal im Jahr) ausgetauscht werden, um eine optimale Leistung zu gewährleisten.
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