Gutes Raumklima
Das Klima in einem Raum wird von sechs Faktoren beeinflusst: Temperatur, Luftbewegung, Luftqualität, Feuchtigkeit, Licht und Sicht. Oft wird auch der Geräuschpegel dazugenommen. Die Bewertung dieser Faktoren zusammen ergibt das Raumklima.
“Raumklima” ist ein ziemlich weit gefasster Begriff. Das Klima in einem Raum wird von sechs Faktoren beeinflusst: Temperatur, Luftbewegung, Luftqualität, Feuchtigkeit, Licht und Sicht. Oft wird auch der Geräuschpegel dazugenommen. Die Bewertung dieser Faktoren zusammen ergibt das Raumklima.
Wann hat ein Bürogebäude ein gutes Raumklima?
Wir sprechen von einem guten Raumklima, wenn die oben genannten Faktoren von den Mitarbeitern alle als sehr gut (Stufe A), gut (Stufe B) oder akzeptabel (Stufe C) empfunden werden. In welche Klasse Ihr Raumklima fällt, hängt von dem Prozentsatz der unzufriedenen Menschen ab. Dieser Prozentsatz kann je nach bestimmendem Faktor zwischen 10 % und 20 % unzufriedener Mitarbeiter liegen.
In den Niederlanden verpflichtet das niederländische Gesetz über die Arbeitsbedingungen den Arbeitgeber dazu, die bestmöglichen Arbeitsbedingungen für die Arbeitnehmer anzustreben. Dies gilt auch für das Raumklima. Für jede Art von Umgebung gelten andere Normen; so kann man beispielsweise die Norm für ein Büro nicht auch auf ein Labor anwenden.
Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin sagt zum Thema Raumklima: “Das Raumklima ist ein wesentlicher Umgebungsfaktor bei der Gestaltung von Arbeitssystemen. Ein von den Beschäftigten als behaglich empfundenes Raumklima wirkt positiv auf Wohlbefinden, Gesundheit und Produktivität. Wird das Raumklima von den Beschäftigten hingegen als unbehaglich empfunden, tritt genau das Gegenteil ein – Wohlbefinden und Leistung lassen nach.”
Und:
“Sicherheit und Gesundheitsschutz der Beschäftigten sowie das Wohlbefinden am Arbeitsplatz werden wesentlich von den raumklimatischen Bedingungen beeinflusst. Dazu existieren umfangreiche wissenschaftliche Untersuchungen, zudem werden im Bereich der Gesetzgebung bzw. der Normung viele Festlegungen (Behaglichkeitskriterien) getroffen. Doch insbesondere in Bürogebäuden klagen die Beschäftigten häufig über Beschwerden, wie z. B. trockene Schleimhäute, Zugluft, trockene oder verbrauchte Luft oder über die falsche Raumtemperatur.”
Eine Übersicht über die rechtlichen Grundlagen zum “Klima am Arbeitsplatz” finden Sie in dieser Veröffentlichung der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAUA).
Was sind die Risiken eines schlechten Raumklimas?
Das Hauptrisiko ist die Verringerung der Produktivität der Mitarbeiter und die Zunahme der krankheitsbedingten Fehlzeiten. Häufig gehörte Beschwerden im Büro sind: zu kalt, zu warm, Zugluft, verbrauchte Luft, Kopfschmerzen, trockene oder brennende Augen, trockener Hals, störender Lärm, Hautbeschwerden und Müdigkeit. Wenn diese Beschwerden gebäudebedingt sind, verschwinden sie, sobald man das Gebäude verlässt.
Welche Maßnahmen müssen Sie ergreifen, um ein gutes Raumklima zu schaffen?
Temperatur und Zugluft
Sorgen Sie für ein thermisch angenehmes Klima. Ein thermisch angenehmes Klima ist eine Umgebung, in der die Menschen bei ihrer jeweiligen Tätigkeit weder eine wärmere noch eine kältere Umgebung bevorzugen. Zugluft sind kalte oder frische Windströme, die durch gegenüberliegende geöffnete Fenster/Türen verursacht werden. Zugluft wird als unangenehm empfunden.
TIPP: Achten Sie darauf, dass die Temperatur im Büro zwischen 19 und 25 Grad liegt.
Luftqualität
Sorgen Sie für saubere und gesundheitlich unbedenkliche Raumluft. Verschiedene Quellen können die Luftqualität beeinträchtigen: Feinstaub, Pollen, CO2, Bakterien, Viren, Pilze usw. Die Belüftung ist eine Möglichkeit, die Luft zu erfrischen, aber sie dient nicht der Luftreinigung. Ein Luftreiniger übernimmt diese Aufgabe: Die Luft wird angesaugt, durch eine Reihe von Filtern von Luftverunreinigungen befreit und sauber wieder ausgeblasen.
TIPP: Verringern Sie Geruchs-, Staub- und Mikrobenlast der Raumluft durch einen Luftreiniger.
Beleuchtung
Eine unzureichende Lichtmenge, aber auch eine falsche Anordnung des Bildschirms im Verhältnis zum Lichteinfall, erhöht das Risiko von Ermüdung und Komfortbeschwerden. Achten Sie auf die Qualität des Lichts, indem Sie nicht zu viel und nicht zu wenig Licht haben. Nicht nur die Lichtmenge ist wichtig, um die Arbeit richtig ausführen zu können, sondern unter anderem auch die Farbtemperatur, der Farbwiedergabeindex, der Kontrast, die Blendung, die Reflexion, das Verhältnis von Kunstlicht und natürlichem Licht. Ein gewisses Maß an Tageslicht ist für das menschliche Wohlbefinden unerlässlich.
Lärm
Man unterscheidet zwischen schädlichem Lärm (über 80 dB(A)) und lästigem Lärm (35 – 80 dB(A)). Je nach Dauer der Einwirkung kann schädlicher Lärm zu lärmbedingtem Hörverlust führen. Um dieses Risiko zu verringern, legt das Arbeitsschutzgesetz hierfür klare Grenzwerte fest. Im Prinzip tritt in der Büroumgebung nur lästiger Lärm auf. Was genau “lästiger Lärm” ist, hängt von der Umgebung, der Art des Lärms und der Art der Arbeit ab. Bei der Lärmbekämpfung kann man sich mit der Schalldämmung von z. B. Fenstern und (Innen-)Wänden befassen.
Welche Schritte können Sie als nächstes unternehmen?
Ermitteln Sie den Ist-Zustand (Risikoinventur) im Gebäude und machen Sie eine Bestandsaufnahme der Anzahl der Beschwerden von Mitarbeitern, z. B. anhand einer Umfrage. Hierfür können verschiedene Instrumente eingesetzt werden, wie z. B.:
- Durchführung von Umfragen unter den Beschäftigten;
- Durchführung einer Bestandsaufnahme und Bewertung (RI&E)
- Durchführung von Messungen.
- Bestimmen Sie, welche Verbesserungen notwendig sind, und legen Sie fest, welche Ziele erreicht werden müssen und welche Ziele wünschenswert sind (Plan of Approach)
- Umsetzung des Vorgehensplans innerhalb eines bestimmten Zeitraums.
- Regelmäßige Bewertung, ob die Ziele noch erreicht werden und wenn ja, ob die Ziele angepasst werden müssen.
- Durch die Durchführung dieser Schritte wird das Raumklima positiv beeinflusst.