Was genau ist ein HEPA-Luftreiniger?
Kurz gesagt, ein Hepa-Luftreiniger ist ein Luftreiniger mit einem HEPA-Filter als Hauptfilter. Aber was ist ein Hepa-Filter? Die Abkürzung HEPA steht für „High Efficiency Particulate Air“.
HEPA-Filter sind Schwebstofffilter, die je nach Filtertyp zwischen mindestens 85 % und maximal 99,999995 % aller Staubpartikel (am meisten durchdringende Partikelgröße) von 0,1 Mikrometer (µm) zurückhalten. Entwickelt wurde diese Art von Filtern in den 1940er-Jahren im Zuge des Manhattan-Projekts, um gefährliche radioaktive Partikel aus der Raumluft zu entfernen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden diese Filter für weitere Einsatzzwecke zugänglich gemacht und schrittweise klassifiziert.
Ein HEPA-Filter ist in der EU-Norm 1822:2009 spezifiziert und kann in verschiedenen Klassifizierungen gefunden werden.
Die Filterkennzahlen geben den Abscheidegrad der Filter an. Je höher die Filterklasse, desto dichter der Filter. HEPA H13 filtert Partikel bis 0,1 µm (Mikrometer) (PM0.1) mit einer Sicherheit von 99,95 %. HEPA H14 garantiert dieselbe Leistung mit einer Sicherheit von 99,995 %. Beide Filterklassen arbeiten hocheffizient und in einem Bereich klinischer Qualität. Kurz gesagt: HEPA Filter lassen fast nichts durch außer saubere, viren- und schadstofffreie Luft zum Atmen.
Tabelle: Schwebstoff-Filterklassen nach EN 1822-1:2009
Filterklasse | Abscheidegrad (gesamt) | Abscheidegrad (lokal |
E10 | > 85 % | — |
E11 | > 95 % | — |
E12 | > 99,5 % | — |
H13 | > 99,95 % | > 99,75 % |
H14 | > 99,995 % | > 99,975 % |
U15 | > 99,9995 % | > 99,9975 % |
U16 | > 99,99995 % | > 99,99975 % |
U17 | > 99,999995 % | > 99,9999 % |
Nur wenn ein Filter in die oben genannte Klasse fällt, darf er als HEPA-Filter bezeichnet werden. Beim Kauf einer Staubabsaugung mit HEPA-Filter wird in der Regel ein H13- oder H14-Filter empfohlen, den auch Euromate in seinen Luftreinigern anbietet, etwa beim HepaMax Filter H14 für VisionAir oder beim standardmäßig verwendeten Hepa-H14-Filter des PAS. Diese Einstufung bedeutet eine Filtration von 99,75 % bzw. 99,97 %, so dass alle Partikel, die größer als 0,1 Mikrometer (µm) sind – egal ob Feinstaub, Viren, Bakterien oder Pollen – zurückgehalten werden.
Wie funktioniert ein Luftreiniger mit HEPA-Filter?
Ein HEPA-Luftreiniger ist zunächst einmal ein Luftreiniger, der mit einem Ventilator ausgestattet ist, das heißt, einer ist eine motor-angetriebenen Strömungsmaschine, die ein gasförmiges Medium fördert. Die Aufgabe eines Ventilators ist, einen Volumenstrom eines gasförmigen Mediums, in unserem Fall Luft, durch ein System (Anlage) zu transportieren. In den so erzeugten Luftstrom wird ein Medium eingefügt, das die durchströmende Luft bearbeitet. Ist dieses Medium ein Hepa-Filter, werden in der bewegten Luft enthaltene Partikel bis zur der HEPA-Klasse entsprechenden Größe (oder eigentlich Kleinheit) herausgefiltert und im Filter gefangen.
In der Praxis: Welche Partikel kann ein HEPA-Luftreiniger filtern und welche nicht?
Ein HEPA-Luftreiniger entfernt Partikel bis zu einer Größe von 0,1 Mikrometern mit einer Wirksamkeit von 99,97 % aus der Luft. Wie klein ist eigentlich 1 Mikron? Ein Mikron ist ein Millionstel eines Meters (also sehr klein). Ein Haar ist etwa 70 Mikrometer dick und mit dem bloßen Auge kaum zu erkennen. Ein HEPA-Luftreiniger entfernt eine Vielzahl von Verunreinigungen aus der Luft, z. B. Feinstaub, Tabakrauchbestandteile, Schimmelsporen, Viren, Bakterien, Aerosole, Pollen, Hautschuppen und Allergene der Hausstaubmilbe.
Die Raumluft im medizinischen und pflegerischen Bereich, aber auch in Schulen, Betrieben usw. ist durch alle möglichen Schadstoffe belastet, die mit einem HEPA-Filter gefiltert werden können. So wird die Luft sauber. Luftreinigung ist auch deshalb so notwendig, weil unsere Nase, unser Mund und unser Rachenraum zwar viele Schadstoffe blockieren, sehr kleine Partikel – wie etwa Viren oder feinste Stäube – aber durchlassen und diese so bis in die Lunge gelangen. Dort verursachen sie alle möglichen Beschwerden: Asthma, Atemwegsprobleme und das “Sick-Building-Syndrom”. Ein HEPA-Luftreiniger sorgt dafür, dass all diese Beschwerden drastisch reduziert oder sogar beseitigt werden.
Ein HEPA-Luftreiniger muss regelmäßig gewartet werden, um eine einwandfreie Funktion zu gewährleisten. Denn HEPA-Filter werden durch (intensive) Nutzung immer schmutziger. Irgendwann muss der Filter dann ausgetauscht werden, um weiterhin saubere Luft gewährleisten zu können. HEPA-Filter werden nach Gebrauch als Abfall entsorgt; leider gibt es noch keine wiederverwertbaren Hepa-Filter, wie es etwa bei elektrostatischen Filtern (Luftreiniger mit Ionisator) der Fall ist.
Kann ein HEPA-Luftreiniger Viren (wie SARS-CoV-2) aus der Luft filtern?
„Mit Hilfe von Hochleistungsfiltern (HEPA-Filter) ist eine Entfernung von Coronaviren grundsätzlich möglich. HEPA-Filter sind darauf ausgelegt, luftgetragene Partikel mit einem Wirkungsgrad von 99,95 % über einen breiten Größenbereich zurückzuhalten. Die Abscheidefähigkeit schließt sowohl Coronaviren selbst (100-120 Nanometer) als auch die durch den Atem exhalierten Partikel und Tröpfchen (bis in den im Bereich weniger Mikrometer) ein“, so das Umweltbundesamt.
Viruspartikel sind immer von einem Kokon aus Atemflüssigkeit (Aerosolen) umgeben. Der Gesamtdurchmesser dieser Aerosole einschließlich der Viruspartikel hängt von der Luftfeuchtigkeit ab, kann aber nicht kleiner sein als die Dimension der Coronaviruspartikel. Diese haben eine Größe von 0,12 µm. Um sie herum befindet sich dann eine Aerosolflüssigkeit. Ausgehend von der Filtereffizienz und den Aerosolabmessungen, die das Coronavirus enthalten können, wird geschlossen, dass ein HEPA H13 dieses Virus auffängt. Dadurch wird die Aerosolkonzentration, die das Virus in einem Raum enthalten kann, während des Betriebs des Systems signifikant reduziert.